Industrieregale kaufen - worauf müssen Sie achten
Nicht immer muss es im Lager, in der Werkstatt oder an der Produktionslinie eine große Regallösung sein. Um kleine Artikelmengen schnell und griffbereit zu lagern, braucht es nicht unbedingt Schwerlastregale oder Weitspannregale, zumal diese auch einen erheblich höheren Raumbedarf haben.
Industrieregale aus Metall eignen sich zwar nicht für die Einlagerung von Europaletten, bieten dafür jedoch ausreichend Kapazität, um etwa Ersatzteile, Kleinartikel oder Werkzeuge platzsparend und sicher zu lagern. Das leicht zu montierende Stecksystem schafft schnell zusätzlichen Lagerplatz und lässt sich dank der modularen Bauweise auch nachträglich einfach erweitern. Die Regale können in Industriehallen ebenso eingesetzt werden wie in der Werkstatt, in Verkaufsräumen oder im Büro und sind in unterschiedlichen Abmessungen erhältlich.
Industrieregale – Aufbau
Steckregale für die Industrie zeichnen sich durch eine hohe Stabilität, lange Haltbarkeit und flexible Aufbaumöglichkeiten aus. Die Fachbodenregale werden zerlegt geliefert und können einfach zusammengesteckt und montiert werden. Dazu ist außer einem gummierten Montagehammer in der Regel kein weiteres Werkzeug erforderlich.
Die Regalböden sind durch eine kleinere Abkantung (25 mm statt 40 mm) besonders schmal und erlauben damit die bestmögliche Höhenausnutzung der einzelnen Regalfelder. Deren jeweilige Höhe kann individuell beim Aufbau des Regalsystems festgelegt werden, so dass auch höheres oder flacheres Lagergut in das Regal passt. Die Böden lassen sich schraublos im Abstand von jeweils 25 mm verstellen und bieten so eine große Flexibilität bei der Gestaltung der Regalanlage.
Jedes Industrieregal besteht aus einem Grundfeld, das aus je zwei gleich hohen Seitenteilen, zwei Kreuzstreben sowie zwischen 5 und 7 Fachböden besteht. Bei Bedarf können an beiden Seiten Anbaufelder ergänzt werden, mit denen sich die verfügbare Regalkapazität vervielfachen lässt. Um dabei die erforderliche Stabilität zu gewährleisten, müssen die Anbaufelder gleichmäßig an beiden Seiten des Grundmoduls montiert werden. Sie bestehen jeweils aus einem Seitenteil, einer Diagonalstrebe sowie 5 bis 7 Regalböden und den erforderlichen Verbindungselementen.
Industrieregale werden aus stabilem verzinktem Stahlblech gefertigt. Dennoch eignen sie sich nicht für die Aufstellung im Außenbereich, sondern müssen im geschützten Innenbereich betrieben werden. Die maximale Tragfähigkeit der Regalböden beträgt zwischen 90 kg und 125 kg, je nach Länge und Tiefe der Böden. Die Seitenteile (Grund- und Anbaufelder) können in folgenden Höhen bezogen werden:
- 2.000 mm,
- 2.500 mm und
- 3.000 mm.
Die Seitenteile und Regalböden sind in den Tiefen
- 300 mm,
- 400 mm,
- 500 mm oder
- 600 mm
erhältlich. In der Breite stehen folgende drei Abmaße zur Auswahl:
- 750 mm,
- 1000 mm sowie
- 1300 mm.
Alle eingesetzten Bauteile sind GS-geprüft und tragen das Gütezeichen RAL-RG 614. Die kompletten Regalsysteme werden in Deutschland gefertigt und unterliegen einer ständigen Qualitätskontrolle, daher erhalten Käufer vom Hersteller eine Garantie von 5 Jahren auf die Bauteile und das komplette Industrieregal.
Industrieregale richtig montieren
Bei der Montage der Industrieregale muss die beiliegende Aufbau- und Montageanleitung genau beachtet werden. Zunächst sind die beigefügten Regalfüße am unteren Ende der Seitenteile anzubringen und die Quertraversen zu montieren. Diese lassen sich im vorhandenen Punktraster einhängen und mit den beiliegenden Verbindungselementen fixieren. Am oberen Ende der Seitenteile werden danach die Abdeckkappen aus Kunststoff aufgesetzt und mit sanften Hammerschlägen fixiert, um das Verletzungsrisiko an den scharfen Kanten zu reduzieren.
Sind beide Seitenteile des Grundfeldes fertig montiert, können zunächst der obere und der untere Regalboden eingelegt werden. Danach werden die Diagonalstreben angebracht und das Regal mit einer Wasserwaage lotrecht ausgerichtet, bevor die Diagonalstreben mit Hilfe der im Lieferumfang enthaltenen Spannschlösser straff gespannt werden. Erst nach diesem Vorgang können die weiteren Regalböden eingelegt werden. Zu beachten ist, dass hierbei nicht mehr Regalböden eingesetzt werden, als für die Höhe der Seitenteile maximal zulässig sind. Die Regalböden sind bei Systemen mit Grund- und Anbaufeldern jeweils auf gleicher Höhe anzubringen, um die Stabilität des Systems zu erhöhen.
Die Industrieregale sind aufgrund der rückseitig angebrachten Diagonalverstrebungen ausschließlich für die einseitige Nutzung (Zugriff auf die Lagergüter von vorne) ausgelegt. Daher sollten die Regale am besten an einer Wand oder an der Rückseite eines zweiten Regalsystems aufgebaut werden.
Industrieregale – Sicherheit
Bei der Montage des Regalsystems ist darauf zu achten, dass der Stützrahmen senkrecht steht und gerade austariert wird. Dabei ist eine geringe Abweichung (um maximal ein Dreihundertfünfzigstel der Regalhöhe) tolerabel und wirkt sich nicht negativ auf die Standsicherheit des Regals aus. Um die Auflagefläche am Boden zu vergrößern und damit die Punktlast auf dem Boden zu verringern, sind als Zubehör passende Unterlegplatten aus Kunststoff erhältlich, mit denen auch kleine Unebenheiten ausgeglichen werden können. Ein Rammschutz ist nur dann erforderlich, wenn die Industrieregale in Arbeitsbereichen mit Stapler-/FFZ-Verkehr aufgebaut werden.
Gemäß den Vorschriften der BGR 234 gelten Regalsysteme, die von Hand be- und entladen werden, dann als ausreichend standsicher, wenn die Regalhöhe geteilt durch die Regaltiefe kleiner oder gleich 5 ist. Sollte das Ergebnis größer als 5 sein, müssen die Industrieregale durch geeignete Maßnahmen, etwa eine an Wand und Regal verschraubte Kippsicherung, gesichert werden.
Beispiele:
Höhe 3.000 mm : Tiefe 335 mm = 9,23 -> Regal muss gesichert werden
Höhe 2.000 mm : Tiefe 635 mm = 3,15 -> Regal muss nicht gesichert werden
Neben der korrekten Montage und Sicherung ist auch die richtige Beladung der Fachböden von Bedeutung, wenn es um die Stand- und Arbeitssicherheit geht. Die Böden sollten jeweils möglichst gleichmäßig belastet werden. Unterschiedlich schwere Güter sind so im Regal zu verteilen, dass die schwersten Güter möglichst bodennah eingelagert werden. Generell ist es daher sinnvoll, das Regal von unten nach oben zu bestücken.
Der Fußboden muss so beschaffen sein, dass er in der Lage ist, die gesamten Lasten des Stützrahmens aufzunehmen. Die erforderliche Bodenbeschaffenheit ist der DIN 1802, Punkt 4, Tabelle 3, Zeile 3 zu entnehmen. Sofern der Fußboden magnesitgebunden ist, sind Kunststoffplatten jedem Regalständer unterzulegen, damit die Punktlast besser verteilt wird.
Industrieregale – Fachlast und Feldlast
Die Fachlast definiert die maximal zulässige Last pro Regalboden. Diese variiert je nach Länge und Breite der Böden:
Regalböden | Länge 750 mm | Länge 1.000 mm | Länge 1.300 mm |
---|---|---|---|
Max. Feldlast | 1.600 kg | 1.000 kg | 1.700 kg |
Tiefe 300 mm | 125 kg | 125 kg | 90 kg |
Tiefe 400 mm | 125 kg | 125 kg | 95 kg |
Tiefe 500 mm | 125 kg | 125 kg | 100 kg |
Tiefe 600 mm | 125 kg | 125 kg | 110 kg |
Die maximale Fachlast bezieht sich jeweils auf eine gleichmäßig verteilte Last auf dem Regalboden.
Die Summe der Fachlasten in einem Regalfeld darf die maximale Feldlast nicht überschreiten. Zudem gilt die angegebene maximale Feldlast nur bei einem zusammenhängenden Regalsystem mit mindestens 3 Feldern (1x Grundfeld, 1x Anbaufeld links, 1x Anbaufeld rechts). Bei einem System mit nur einem oder zwei Feldern reduziert sich die maximal zulässige Feldlast pro Regalfeld um 10 Prozent.
Industrieregale in der Praxis
Industrieregale aus Metall sind flexible Lagersysteme für kleine bis mittlere Artikel, die lose im Regal eingelagert werden sollen. Sie lassen sich einfach und schnell montieren und können beliebig erweitert werden, so dass die Lagereinrichtung mit den Ansprüchen mitwachsen kann.
Sollen Lagerplätze innerhalb der Industrieregale angelegt und definiert werden, lässt sich das durch passende Behälter realisieren, in denen die Artikel eingelagert und mit denen ihre Bestände verwaltet werden können. Jeder Lagerbehälter wird im Lagerverwaltungssystem als Lagerplatz definiert und mit einer entsprechenden Beschriftung gekennzeichnet. Da die Regalböden mit einer flachen Abkantung versehen sind, können die Behälter höher ausfallen, ohne dass es dadurch zu Problemen bei der Entnahme und Bestückung kommt.
Industrieregale aus Metall eignen sich nicht nur zur Aufstellung im Lager, sondern können auch als Büroregale, etwa für Akten oder IT-Equipment, eingesetzt werden. Dank ihrer hohen Tragfähigkeit und Stabilität sorgen sie schnell und dauerhaft für mehr Stauraum und Ablagefläche.
Zubehör für Industrieregale
Neben kompletten Regalsystemen als Grund- oder Anbaumodul ist für Industrieregale auch weiteres Zubehör erhältlich. So ermöglichen Zusatzböden die Erweiterung der Lagerkapazität und sind in allen Breiten und Tiefen erhältlich.
Sollen zwei gleich hohe Industrieregale Rücken an Rücken montiert und betrieben werden, können diese mit dem Doppelregalverbinder stabil zusammengefügt werden. Dabei ist zu beachten, dass keine Durchschubsicherung am Regal oder auf den Regalböden vorhanden ist. Aus diesem Grund kann ein unabsichtliches Durchschieben von Lagergütern nicht ausgeschlossen werden.
Sofern die Regalanlage zum Vermeiden von unabsichtlichem Kippen an der Wand befestigt werden soll, ist dies mit einem separat erhältlichen verzinkten Wandbefestigungsset möglich. Das verstellbare Modul kann einen Abstand zwischen Regalrückseite und Wand von bis zu 45 mm ausgleichen und wird mit dem mitgelieferten Nylon-Dübel und einer Sechskant-Holzschraube in der Wand fixiert. Pro Grundregal werden zwei Sets, für jedes Anbauregal je ein weiteres Wandbefestigungsset benötigt.